Kurorttheater

Kurorttheater

So wie viele berühmte Kurorte auf der Welt, hat auch Cieplice sein eigenes Theater. Im Kurorttheater von Cieplice werden das ganze Jahr über Aufführungen, Konzerte und Kabaretts organisiert. In den Sommermonaten finden die Konzerte oft in der historischen Konzertmuschel im Kurpark statt.
Das neoklassizistische Kurorttheater beeindruckt sowohl durch seine Fassade als auch seine Inneneinrichtung. Es wurde von der Familie Schaffgotsch gestiftet und von Albert Tollberg entworfen.
Mehr Informationen über das Theater und das aktuelle Programm finden Sie auf der Internetseite: www.teatr.jgora.pl

Kurorttheater

Geschichte

Das Kurorttheater wurde in den Jahren 1835 – 1836 aus der Initiative von Johann Nepomuk von Schaffgotsch erbaut. Es repräsentiert eine romantische, von den Werken von Schinkel inspirierte Variante des Klassizismus und der Autor seines Entwurfs war Albert Tollberg, ein Architekt aus Liegnitz. Anfangs funktionierte es als Hoftheater, ab 1840 war es für ein breiteres elitäres Publikum zugänglich. In den Jahren 1890 – 1918 wurde es aus der Initiative von Friedrich von Schaffgotsch renoviert und konserviert. Der damalige Zuschauerraum mit seinen Balkonen, Logen, Säulen, Pilastern, Brüstungen sowie seiner Holzdecke, auf der sich historische Malereien befinden, ist vollkommen erhalten geblieben. Der ursprüngliche Innenraum war in seiner Glanzzeit ein Beispiel eines kleinen, aber ausgearbeiteten Theatersaals, der vom guten Geschmack des Innenarchitekten der Objekte eines renommierten Kurorts zeugte.

Geschichte

In den 60er-Jahren des 20 Jh. wurden die letzten Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt, die aber die Innendekoration des Theaters sehr stark veränderten. Unter anderem hat der Maler Stanisław Brodziak neue Wandmalereien aufgetragen. Zwar hat er auch die Malerei am Plafond konserviert, aber gleichzeitig hat er moderne Malereien auf den Brüstungen und Wänden des Foyers ausgeführt, mit denen er die originalen, auf Papier gemalten Greife verdeckt hat. Vierzig Jahre lang wurden im Kurorttheater keine Renovierungsarbeiten vorgenommen und das Objekt verfiel immer mehr. In den Jahren 2006 – 2011 hat das Kurorttheater der Animation (Zdrojowy Teatr Animacji) finanzielle Mittel vom Europäischen Wirtschaftsraum, dem polnischen Kulturministerium und der Stadt Jelena Góra für den Ausbau, die Renovierung und Modernisierung des Kurorttheaters mit seiner Umgebung im Rahmen des Programms „Erhalt des europäischen kulturellen Erbes ...“ bekommen.

Dem Theater wurde sein alter Glanz zurückgegeben und es wurde gleichzeitig, dank derzeit verfügbarer Technologien, zu einer der modernsten Bühnen in Niederschlesien. Man kehrte auch zum alten Farbkonzept des Innenraums zurück, der in Blautönen gehalten war, die seine Gemütlichkeit unterstrichen. Unter den Malereien aus den 60er-Jahren wurden dekorative Malereielemente mit dem Motiv zweier einander zugewandter Greife entdeckt, die im pompejanischen Stil gehalten sind, der in der preußischen Architektur zu Beginn des 19. Jh. besonders populär war. Während der Renovierungsarbeiten hat man das Konzept von illusionistischer Malerei angewandt, die stark schattiert ist und Reliefs oder Stuck imitiert, die an das schwedische Theater in Dronttingholm anknüpfen, das einhundert Jahre älter als das Kurorttheater in Cieplice ist. Während der Rekonstruktion des Plafonds wurde entschieden, ihn wie ein Velarium aussehen zu lassen, gemäß der Entwürfe aus dem 19. Jh.

Das Kurorttheater, das ein Teil des Kulturerbes Niederschlesiens ist, wurde beim Beitritt Polens zur Europäischen Union als gemeinsames europäisches Erbe anerkannt und die vorgenommenen Konservierungsarbeiten haben dem Innenraum des Theaters seine Schönheit und Einheitlichkeit zurückgegeben. Das restaurierte Kurorttheater wurde zur Visitenkarte des Kurparks in Cieplice, was zweifellos Einfluss auf die touristische Attraktivität des Kurorts hat. Das Kurorttheater der Animation (Zdrojowy Teatr Animacji) hat sein kulturelles Angebot erweitert und richtet sich jetzt nicht nur an die jüngeren Zuschauer, sondern auch an die Bewohner von Jelenia Góra und die Gäste von Cieplice.